ist grundsätzlich schön, denn sie werden gehätschelt und geliebt wie Kinder, oder wie man Kinder lieben sollte, immer in der Hoffnung auf eine fruchtbare Zukunft. Da fällt mir auf, Ernte und Rente unterscheiden sich nur in der Anordnung zweier Buchstaben. Kinder und Rinder sogar nur in einem (Buchstaben) – aber das gehört jetzt wirklich nicht mehr zum Thema.
Zurück zu den Tomaten: Neuerdings, anscheinend befeuert durch Corona, scheinen immer mehr Menschen ihr Gemüse selbst anbauen zu wollen. Ob das ein signifikanter Trend ist, kann ich nicht wirklich nachprüfen, ich stelle nur fest, dass sich die Berichte in den Medien dazu häufen. Offensichtlich haben einige Angst um ihre Versorgung mit Lebensmitteln. Und man weiß halt, was dran klebt, sagen die Neu-Bauern. An Dünger, Pestiziden, Käfern und so. Eigenurin soll ja auch gut sein fürs Wachstum. Eine schöne Sache, eigentlich.
Schließlich bin ich im Moment, Mitte April, selbst Besitzerin einer wachsenden Tomatenvorzucht, in der Hoffnung, dass sie nicht so katastrophal endet wie letztes Jahr. Da war ich erst zu früh gestartet, hatte nicht die geeignete Anzuchterde besorgt, die Pflänzchen gediehen nur schwächlich, schließlich wurden meine mühsam aufgepäppelten Lieblinge im Mai draußen im Kübel Opfer von sadistischen Schnecken und Amseln (jetzt wünsche ich mir doch das Luftgewehr meines Vaters zurück), ein zweiter Aufzuchtversuch lief etwas besser, immerhin 3 Tomaten hielt ich am Schluss in meinen Händen. Sie schmeckten leicht mehlig.
Gestern kam also wieder einmal so ein Bericht zu einem solchen Gemüse-Anbau-Projekt im Fernsehen, hoffnungsfrohe Stadtmenschen, die eine gemietete Parzelle von 40 Quadratmetern beackern, um damit ihre Familie durch den Winter zu bringen. 40 Quadratmeter – erst dachte ich, ich habe mich verhört, fehlt da nicht eine Null? Bestimmt haben sich die Journalisten vertan. Nein, es sind 40 Quadratmeter. Hm.
Als Mädchen vom Lande kann ich da nur müde lächeln.
Meine Tomaten in Bildern (wird fortgeführt)
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