„Ambige“
Das Portrait – eine der großen Gattungen der Kunst!
In der 1648 von den Herren der französischen Académie Royale aufgestellten „Gattungshierarchie“ (ja, sowas gibt es!) steht das Porträt nur an zweiter Stelle. Aber gibt es Künstler*innen, die sich niemals mit dem Porträt auseinander gesetzt haben? Ich bitte um Vorschläge.
Ganz oben in der Hierarchie war übrigens war die Historienmalerei, Platz 3 nahm die Genremalerei ein, Platz 4 die Landschaft und Platz 5 ging ans Stilleben. Nunja, von Historien- und Genremalerei hört man heute nicht mehr viel, aber es könnte ja jederzeit zu einem Revival kommen.




Jedes Porträt braucht einen Hintergrund
Ich war schon immer sehr fasziniert von den wunderschönen Hintergründen bei vielen Portraitmalereien, die sich von der Frührenaissance bis in die Moderne ziehen. Achten Sie mal darauf, wenn Sie das nächste Mal im Museum sind. Es ist diese flauschige Leichtigkeit, mit der darin eine irgendwie unbestimmte Räumlichkeit erzeugt wird. Und davor – ein Mensch.




Und was hat das mit der Serie „Ambige“ zu tun?
„Ambige“ – damit meine ich zweideutige Wesen. Sie sehen auf den ersten Blick ganz überzeugend aus, wie sie da vor dem oben beschriebenen malerischen Hintergrund für ihre Porträts Modell stehen. Aber irgendetwas stimmt doch da nicht, oder? Sind sie überhaupt richtige dreidimensionale Figuren oder vielleicht doch nur ausgeschnippelt und aufgeklebt?
Die „Ambigen“ könnten eine neue Lebensform sein, oder eine im Werden. Sind das hier einfach nur lustige organische Formen oder haben diese sonderbaren Erfindungen doch einen eigenen Charakter, ein Wesen, das uns anspricht?
Die Zweideutigen. Wie immer Lug und Trug. So ist das in der Kunst. Du darfst also durchaus Lachen und den Kopf schütteln!








Ambige, 2020, jeweils 30×24 cm, Öl auf Leinwand.
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