Frisch aus dem Atelier – Linoldruck im Juli ’24
Mit dem Gelli Printing fing es an …
Dass meine Leidenschaft für die Druckkunst schon sehr alt ist, habe ich ja bereits >> in diesem Artikel erwähnt. Die Versuche mit den GelliPlates haben sie wiederbelebt. Ich bin ein bisschen darin versunken, habe probiert, gelesen, mir Material und Werkzeug besorgt. Obwohl ich doch eigentlich vorwiegend Bilder malen wollte!
Das Gelli Printing hat mich bald zum Linoldruck geführt, denn Monotypien bleiben halt Monotypien. Man kann nicht weiter daran arbeiten, das Motiv nicht verfeinern, den Gedanken ausbauen. Man fängt jedes Mal neu an. Super zum locker bleiben, aber ich hatte so meine Vorstellungen. Drucke sind zwar keine Unikate wie Ölbilder, aber trotzdem ist jeder Druck ein bisschen anders und in sich individuell.
Linolschnitt – faul sein oder schlau sein?
Am besten natürlich beides 😉 Ich mache ja immer jede Menge Zeichnungen, die manchmal zu Bildern werden, meist aber einfach in einem Skizzenbuch ihr Dasein fristen. Also dachte ich mir, es wäre eine Idee, probehalber eine davon als Linolschnitt umzusetzen, und zwar so, dass die Bleistiftlinien im späteren Druck weiß sind. Du merkst schon, hier kommt Faulheit ins Spiel, denn dieser geniale Ansatz war auch dadurch motiviert, dass ich dann weniger schnitzen musste. Und nur faule Menschen sind ja wahrhaft kreativ. Ich entschied mich für eine Skizze und über mehrere Arbeitsschritte und Testdrucke wurde daraus:
Sie fliegen wieder! Und ich fliege mit.
Die erste Jahreshälfte 2024 war ich aufgrund meines gebrochenen Handgelenks lange in physiotherapeutischer Behandlung, aber auch die schönste Physiotherapie geht irgendwann einmal zu Ende! Als Dankeschön wollte ich meiner Therapeutin einen kleinen Druck schenken, du siehst ihn ganz oben auf dem Beitragsbild.
Das Motiv gehört zur Reihe der „Flieger“-Figuren. Der Ursprung zu diesen Figuren liegt schon eine Weile zurück, ursprünglich wollte ich vor vielen Jahren aus den ersten Skizzen Wandobjekte aus Holz machen, habe das damals aber nicht weiter verfolgt. (Ideen, die ich in meinem Leben nicht weiter verfolgt habe, kann ich übrigens jede Menge zeigen). Die unfertigen Holzteile habe ich jedenfalls jahrelang wacker von Atelier zu Atelier geschleppt und dieses Jahr sogar einen Versuch der Umsetzung in Fimo gemacht. Tja, auf was für Ideen man so kommt …
Motive entwickeln sich eben oft überraschend
Weil ich die Figuren mag und finde, dass sie eine positive Energie ausstrahlen, kam ich auf die Idee, daraus eine Serie Linoldrucke in einer kleinen Auflage zu drucken, die ich später in meinem Shop anbieten kann. Man kann sie einzeln drucken, aber auch in Kombinationen, und mit unterschiedlichen „Accessoires“. Ursprünglich sollte die Figur kleine Wolken tragen, aber meine Physiotherapeutin mag Erdbeeren, also sagte ich mir, warum nicht Erdbeeren? Und ehrlich gesagt finde ich das Ergebnis, den Erdbeerflieger, ganz entzückend.
Neue Ziele sollte man sich immer setzen –
und mein aktuelles Ziel sind komplexere mehrfarbige Linolschnitte, wie das Motiv, das ich bereits als GelliPrint realisiert habe. Zur Vorbereitung habe ich jetzt die einzelnen Druckplatten mit dem Zeichenprogramm Illustrator entworfen und bin neugierig, wie das Ergebnis sein wird.
Falls Du das Gelli-Printing-Video noch nicht kennst, dann schau doch mal hier rein:
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